Untertorturm Ballenstedt
Der Untertorturm (auch Unterturm) ist ein zur historischen Stadtbefestigung gehörender Stadttorturm in der Stadt Ballenstedt im Landkreis Harz in Sachsen-Anhalt.
Lage
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Turm befindet sich in der Langen Straße (Hausnummer 10) nördlich der Altstadt freistehend auf einem Straßenplatz an der Mündung der Grabenstraße. Direkt nördlich davon befindet sich ein Kreisverkehr, der auch die Straßen nach Quedlinburg und Hoym anbindet, wobei die Hoymer Straße historisch die Hauptausfallstraße des Tores war und auch die Anbindung an Aschersleben und Bernburg darstellte.
Geschichte und Gestalt
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Ballenstedt wurde erst in der Mitte des 16. Jahrhunderts mit dem Stadtrecht versehen, am wahrscheinlichsten um das Jahr 1544.[1] Die Stadtmauer mit den beiden Toren entstand ebenfalls in dieser Zeit und da das Obertor auf das Jahr 1551 datiert werden kann, nimmt man an, dass das Untertor in etwa zeitgleich entstanden ist.[2] Der freistehende, quadratische Bruchsteinturm wurde im Jahr 1991 saniert.[3] Er besitzt ein Pyramidendach, Tür-, Fenster- und Schlitzöffnungen.[4] Ähnlich wie der Obertorturm dürfte auch dieser noch in die Epoche der Spätgotik gehören, worauf die Öffnungen hindeuten.
Erstmals erwähnt wurde der bis zur Traufe 19 Meter hohe Turm im Jahr 1569. Er soll nicht im Verbund mit der Stadtmauer gestanden haben und das im 18. Jahrhundert abgerissene Tor soll eine einfache gewölbte Maueröffnung gewesen sein.[5] Der ehemalige Torturm steht als Baudenkmal unter Denkmalschutz und ist im Denkmalverzeichnis mit der Nummer 094 50253 erfasst.[6]
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Georg Dehio: Handbuch der Deutschen Kunstdenkmäler. Sachsen Anhalt I. Regierungsbezirk Magdeburg. Deutscher Kunstverlag, München/Berlin 2002, ISBN 3-422-03069-7.
- Landesamt für Denkmalpflege Sachsen-Anhalt (Hrsg.): Denkmalverzeichnis Sachsen-Anhalt. Band 7.2: Falko Grubitzsch, unter Mitwirkung von Winfried Korf und Theo Gosselke: Landkreis Quedlinburg. Michael Imhof Verlag, Petersberg 2007, ISBN 978-3-86568-072-3.
- Walther Leisering: Ballenstedt. In: Berent Schwineköper (Hrsg.): Handbuch der historischen Stätten Deutschlands. Band 11: Provinz Sachsen Anhalt (= Kröners Taschenausgabe. Band 314). 2., überarbeitete und ergänzte Auflage. Kröner, Stuttgart 1987, ISBN 3-520-31402-9, S. 29–31.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Leisering, Seite 29.
- ↑ Dehio, Seite 72.
- ↑ Detlef Anders: Oberturm Ballenstedt. Barockhaube mit Turmuhr. In: Mitteldeutsche Zeitung. 7. Juni 2001, abgerufen am 16. September 2020.
- ↑ Denkmalverzeichnis, Seite 69.
- ↑ Informationstafel der Stadt am Turm.
- ↑ Denkmalverzeichnis des Landes Sachsen-Anhalt (PDF; 9,9 MB) – Antwort der Landesregierung auf eine Kleine Anfrage zur schriftlichen Beantwortung (der Abgeordneten Olaf Meister und Prof. Dr. Claudia Dalbert; Bündnis 90/Die Grünen) – Drucksache 6/3905 vom 19. März 2015 (KA 6/8670).
Koordinaten: 51° 43′ 22,9″ N, 11° 14′ 39,6″ O